Wie auch in anderen naturwissenschaftlichen und technischen Berufen, sind auch in der IT-Branche weniger Frauen als Männer anzutreffen. Woran könnte das in der heutigen Zeit liegen? Wurde es von der Natur so vorgegeben, dass sich Frauen weniger für Computer interessieren im Gegensatz zu Männer? Evolutionäre Ursachen können hierfür wohl kaum der Grund sein, nachdem es zu Zeiten der Höhlenmenschen keine Stromversorgung gab, die den Weg der Informatik prägen hätte können. Also woran liegt es dann? Wir haben hier ein paar der typischen Vorurteile über Frauen in der Informatik und zeigen euch was sich wirklich dahinter verbirgt.

 

Informatiker vs. Informatikerin

Klischee Nr. 1: Informatikberufe sind für Männer

Dieses Bild spiegelt sich heutzutage wohlmöglich in den Informatikberufen wieder, nachdem Frauen eher weniger angetroffen werden. Aufgrund der traditionellen Rollengestaltung der Geschlechter befindet sich der Frauenanteil im Informatik Studium leider noch immer bei ungefähr 15%. Allerdings völlig zu Unrecht! Frauen die Ihren Abschluss machen sind mindestens ebenso gut wie ihre männlichen Kollegen. Im Jahr 2017 schließen 996 Studierende unabhängig vom Geschlecht ihr Studium ab. Jedoch ist der Frauenanteil in der Arbeitswelt noch geringer als im Studium. Deutlich wird dadurch auch, dass es auch einige der Absolventinnen trotzt positivem Abschluss und Fachkräftemangel nicht in die Berufswelt der Informatiker Fuß fassen.

 

Faktum Nr. 1 Programmiererinnen gab es noch vor Programmierer

In den Anfangszeiten der Informatik war das Programmieren lange Zeit ein typischer Frauenberuf. Vor allem zu Zeiten des zweiten Weltkriegs haben Frauen in der IT wichtige Grundsteine gelegt. Immerhin wurde auch das erste Computerprogramm der Welt von Ada Lovelace, eine Mathematikerin im 19. Jahrhundert geschrieben. der erste bahnbrechende „Bug“ wurde von Grace Hopper im Computer behoben und hat damit einen wertvollen Beitrag in der Entwicklung der Programmiersprache COBOL beigetragen.

 

Klischee Nr. 2: Frauen interessieren sich nicht für Informatik

Auch diesem Vorteil können wir nicht direkt zustimmen!
Diesbezüglich wird die Erziehung wohl eine sehr große Rolle spielen und Auswirkung auf die jeweiligen Interessen der Kinder haben. Provokativ gesagt, wird die Tochter ein höheres IT-Interesse entwickeln, wenn man ihr im frühen Alter schon eine Spielkonsole und einen Computer bereitstellt, als wenn sie nur Ballettunterricht nimmt und mit Barbies spielt. Natürlich existieren aber auch hier gewisse Stereotypen, wie der Fokus der Spieleentwickler eher auf männliche Gamer abzielt.

Ein großer Faktor ist allerdings noch immer der geringe Frauenanteil im Informatikstudium, warum sich junge Absolventinnen nicht für diese Studienrichtung entscheiden.

 

Faktum Nr. 2 Die Informatik braucht neue zeitgemäßere Idole

In Berlin findet jährlich das Ada Lovelace Festival statt, um Frauen von der IT zu begeistern und dient zur Vernetzung von Informatikerinnen miteinander. Hier werden unter anderem neue Trends, Forschungsergebnisse und Erfolgsgeschichten von Frauen der Informatik- und Technologiebranche vorgestellt. Ada Lovelace und Grace Hopper sind wichtige Persönlichkeiten, jedoch brauch die Informatikwelt auch neuzeitliche Vorbilder für Frauen.

 

Klischee Nr. 3: Frauen besitzen nicht über genügend Vorkenntnisse in der IT

Um Informatik studieren zu können, ist es nicht notwendig übergreifende Vorkenntnisse zu besitzen. Nachdem viele Schüler und Schülerinnen sich nicht durchgehend mit elektronischen Geräten beschäftigt haben, befürchten sie nicht geeignet dafür zu sein und entscheiden sich dann für ein anderes Studium. Dazu kommt noch, dass das geprägte Bild der Informatiker, die größtenteils als männliche Nerds oder Hacker dargestellt werden.

Allerdings bringt es auch seine Vorteile völlig unbelastet in ein Informatikstudium zu starten. Denn selbst angelernte Fehler sind während dem Studium nur sehr schwer wieder abzugewöhnen.

 

Faktum Nr. 3 Das Land braucht mehr Frauen in der IT

Es gibt eigentlich keine einleuchtende Idee, warum so wenig Frauen den Informatikberuf ergreifen. Der Job wird überdurchschnittlich gut bezahlt, bietet Abwechslung und gute Jobchancen. Auch wenn die Branche nach wie vor sehr von Männern dominiert wird, sollten sich weiblichen Kollegen davon nicht abschrecken lassen. Was die Leistung und das Wissen betrifft, können sie den Kollegen allemal das Wasser reichen.

Ein erster Schritt in die richtige Richtung könnten gezielte Informationsveranstaltungen an Schulen sein. Und natürlich: mutige Frauen!